Fenstervorhangsymbolismus
Es zieht im Wind den kleinen Stoffvorhang durchs Fenster. Er schnuppert an der großen, weiten Welt, die die Stadtluft zu ihm heraufträgt. Die Kreuzung weit, weit unten spendet ihm, hupend, Applaus und er genießt die Weite des Balkons. Dann schlägt das Fenster zu und ein in seine Träume vom Fliegenlernen, knebelt ihn, kettet ihn an und schnürt ihm die Fasern ab, bis keine mehr einen Hauch von Entspannung in sich trägt, bis er sich nicht mehr regt.
Die zerrissene Gardine vom Haus gegenüber – viele Balkone weit entfernt – sie gleicht einem Sternbild, das Voraussagen trifft und gerade erzählt sie dieselbe Geschichte. Welche Freiheit wohnt schon einem Stück Stoff inne, das von Haus aus angeleistet wird, und den Wind braucht, um eine Hand in den Regen zu strecken.
Hier hängt die Zivilisation an Fensterritzen Beweise auf für die Einsamkeit, die sie schafft, weil sie die Lagerfeuer verbietet, an denen man sich früher Geschichten erzählte. Weil sie Kinder hervorbringt, die Häuserschluchten schon als Landschaft empfinden, als Weite, als Unbegrenztheit, weil sie sich selbst entfremdet und verstümmelt – deshalb verhängt sie Fenster überhaupt.
Die zerrissene Gardine vom Haus gegenüber – viele Balkone weit entfernt – sie gleicht einem Sternbild, das Voraussagen trifft und gerade erzählt sie dieselbe Geschichte. Welche Freiheit wohnt schon einem Stück Stoff inne, das von Haus aus angeleistet wird, und den Wind braucht, um eine Hand in den Regen zu strecken.
Hier hängt die Zivilisation an Fensterritzen Beweise auf für die Einsamkeit, die sie schafft, weil sie die Lagerfeuer verbietet, an denen man sich früher Geschichten erzählte. Weil sie Kinder hervorbringt, die Häuserschluchten schon als Landschaft empfinden, als Weite, als Unbegrenztheit, weil sie sich selbst entfremdet und verstümmelt – deshalb verhängt sie Fenster überhaupt.
Magun - 20. Jun, 14:11
Hallo Magun,
Welt, dieser sogenannten fortschrittlichen Zivilisation den
Spiegel vor. Wir betrügen uns, in dem wir uns die Horizonte verbauen und verlernen, dass eine Leben im Einklang zu leben. Unsere Neugier verblasst und stirbt in monotoner
Einsamkeit in den Straßen der hoffnungslosen Städte.
Ich hoffe ich habe den Text richtig verstanden.
Liebe Grüße Jim
Hallo Jim,
Das trifft es schon ganz gut, allerdings würde ich die Städte nicht als Hoffnungslosigkeit betrachten wie es die Expressionisten um Georg Trakl ja zum Beispiel taten. Ich sehe da mehr die verkommene Stadt, deren Ausweglosigkeit darauf basiert, dass sie ihre echten Chancen kaum wahrnimmt.
Liebe Grüße.