Sonntag, 3. Juni 2012

Alltag

Oh Alltag,
wie schön du mich umgibst –
ich bin eine drehende Scheibe
in deinen unendlichen Weiten.
Siehst du meinen niedlichen Horizont?
Da ist ein Bild von uns an der Wand,
wie du mir wieder mal den Stift aus der Hand reißt
und ihn an einen Baum hängst, dessen Äste sich heben,
wenn ich danach greif.
Da, auf dem anderen hältst du mir die Saiten fest
und dort die Tasten vom Klavier.
Ich würd‘ doch alles für dich tun,
sogar Männchen mach‘ ich Tag für Tag.
Schau, wie schön ich für dich funktionier‘.
Oh Alltag,
du Schweizer Uhrmacher.

Wuschelkuh

Oh Wuschelkuh,
was kümmern dich des Menschen Grenzen!
Seien's Büsche, Zäune, Mauern,
dir ist das alles einerlei.
Ein bisschen Wasser gönnst du dir,
lachst dir wohl einen Keks dabei,
weil wir gucken, ducken, zucken,
gehst du mal einen Schritt zu weit.
Was macht das schon, denkst du dir wohl,
die größten Köpfe sind innen hohl.

Sonntag, 20. Mai 2012

Es ist kalt geworden

http://www.keinverlag.de/texte.php?text=316684

Dienstag, 15. Mai 2012

Kosmonaut

Kosmonaut

Ich bin ein Kosmonaut,
der den Himmel vor Planeten nicht gesehen hat.
All die bunten Nebel verdeckten mir die Sicht.
Was macht das schon, dachte ich,
wenn man keinen Heimatplaneten hat,
wenn da draußen acht Milliarden Sterne sind.

Bei Überlichtgeschwindigkeit kann man die Schönheit
der Sterne nicht genießen.
Wozu den Himmel kartographieren,
wenn deine Augen voller Meere sind.

Wir sind wie Verschworene am Weltenrand
und erst mit dir beginnt im Raum die Leere aufzudecken,
was wirklich wichtig für mich ist.
Erst mit dir gewinnt der Ton die Stille.

Dienstag, 1. Mai 2012

Der Hund kann sprechen

Dienstag, 22. Mai 2012

Rauhfaser gibt dem Tag einen neuen Anstrich

http://rauhfaser.keinejugend.de/?p=3

Oder so.

Freitag, 27. April 2012

Hund in einer Ansprache

Wo ist der Hund, Augusta,
der die große Nase im Bücherhaufen wälzt.
Ich hatte diesen kleinen, weißen, leisen Hund,
der mir des Nachts die Weisheit bellte,
er muss hier doch irgendwo sein.
Er hatte oft zwei Bleistifte in den Nasenlöchern,
zerrte sie übers Papier, bis nichts blieb als Fetzen
Leben auf dem Boden.
Fetzenleben nannte er das, und sie waren niemals still;
diese Leben.
Wo ist der Umtreiberhund, der mit dem Leinen-los-Blick,
der mit den Raben tanzte, wenn die Dämm‘rung kam –
der, der die Nacht um die Ohren in Kauf nahm,
um kettenlos zu wandern, lichtlos Gassi.
Sag ihm, ich brenne lichterlos, mein Herz,
seitdem mir seine Worte fehlen.

Montag, 23. April 2012

Tanz den Fragenwalzer

Fragenwalzer

Zwei Schritt vor und eins zurück,
steh ich unten ohne auf einer Bühne
und halte einen Vortrag vor große Publikum:
Über die Bedeutung von Handtüchern am Strand.

Ein Mann fragt, ob ich kurz einen Schritt beiseite gehen könne,
er fände meine unsichtbare Hose gar so toll.
Ich sag‘: Nur kluge Leute sehen diese Hose.
Gelächter. Sein Gesicht läuft rot an
und fällt dann ganz komisch ein,
als wäre seine Hose gerade aufgegangen.

Zwei Schritt zurück und eins vor,
tanze ich auf einer Falltür,
ohne Netz und jeglichen Boden.
Die Monster hinter dem Scheinwerfervorhang
baden mich in Angst.
Sie spielen ihre Spiele.

Pro richtiger Antwort darf ich einen Schritt vor,
für jede falsche zwei zurück.
Jetzt stellen sie Fragen
über den Sinn des Lebens.

Samstag, 14. April 2012

Ein kleines Stück Glück




Jetzt darf man mich sehen und die Geister sind passé. Man muss doch irgendwann mal fertig sein mit dem Schneckenhausbau, sich Besuch einladen, die großen Tore öffnen, die roten Teppiche zu Hause lassen, Heim kehren nach all den Jahren. Die Welt von oben gesehen haben und die Hochhäuser von unten. Rund um den Wachturm stehen die Sterne im Zenit, drei Akkorde und die Holzgitarre – langsam geht's voran. Im Ausklang sind wir doch noch alle gleich.

Messer rechts, Gabel links.

http://rauhfaser.keinejugend.de/?p=1202

Immer noch ein Rauhfaser-Projekt.

Der signifikante Unterschied

http://rauhfaser.keinejugend.de/?p=1200

Ein Rauhfaser-Projekt.

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...weltenbruchstücke auf der suche nach ihrer identität. von asynchronen zeitmesseinheiten und weltereignissen zwischen tür und angel. von schlafenden menschen und warum man sie (nicht) wecken sollte...

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